Folgenden Betrag wollte ich eigentlich als Comment zum Beitrag "Onlinewelten Summer Cup verschoben" (http://www.giga.de/2/news/00140022_o...en_summer_cup/) senden. Jedoch ist der Beitrag etwas umfangreicher geworden und daher hier sicher besser aufgehoben:
Ich bin teils seit Jahren Warcraft-Warhammer-GuildWars-Fan und an der Grafik in WoW kann man im Prinzip nichts meckern, denn diese bunte Aufmachung ist so gewollt und Warcraft-Style. Das musste Blizzard so machen, da sie früher eigentlich für Gamesworkshop eine RPG-Game programmieren wollten. Aber Gamesworkshop dies abgelehnt hat. Dann ist Blizzard eben hingegangen und hat selbst ihre Welt "erfunden" - die Warcraft-Welt.
Starcraft ist übrigens genauso eine Teiladaption der Warhammer 4000-Welt von Gamesworkshop. Stellt mal einen Warhammer 40K Soldaten neben einen Starcraft Soldaten - fällt euch was auf? Aber abgesehen von Blizzards "Philosophie" ist Blizzard immer noch DIE Spieleschmiede mit garantiertem Spielspass. Daher hat Starcraft, Warcraft und WoW nicht umsonst so viele Spieler die schon seit Jahren dabei sind.
Zu WoW möchte ich sagen, dass ein Spiel, bei dem der Spielfluss besonders Anfangs durch Items bestimmt wird, und somit ein Skill relativ spät erreicht wird, nicht so mein Ding ist. Ein hoher Skill wird in WoW erst durch extrem viel Spielzeit und folglich besondere Items erreicht. Klar, innerhalb der einzelnen Stufen ist ein Vergleich Spieler untereinander schon gegeben, aber wie lange braucht der Spieler um genau dort hinzukommen? - Wochen, Monate, ...?
GuildWars wird von ehemaligen Blizzard-Mitarbeitern produziert und diese wissen warum sie Blizzard verlassen haben. Sie wollten mit Guild Wars einfach weg von einem primären wochenlangen Sammelprinzip. Dabei den Spielern, egal ob sie schon lange dabei sind oder erst seit ein paar Tagen spielen, einen direkten Kampf und damit Vergleich untereinander bieten. Dabei eine schlne Story im PvE bieten und Guildenkämpfe austragen lassen.
Guild Wars stellt sich auf den ersten Blick durch die Aufmachung "einfach" dar. Dieser Schein trügt. Als GW-Spieler benötigt ihr, im Gegensatz zu WoW, nur ein paar Tage Spielzeit um mit einem PvE-Charakter auf den höchsten Level zu bekommen.
Wer aber Lust auf eine schnelle Runde PvP hat, kann sich sofort einen Highlevel-Character zusammenstellen. Klar sieht dieser dann nicht so schön aus oder hat die schöneren Items, wie ein lang gepflegter PvE-Charakter, aber er bietet grundsätzlich ähnliche Möglichkeiten und Skills, wie dieser schnell erstellte PvP-Charater. Ein persönlich geskillter PvE-Charakter macht jedoch im PvP vielen mehr Spass
Wer gerne Teamgames spielt und "mal eben" eine Runde PvP spielen möchte, egal mit welcher Klasse, kann dies innerhalb von 2 Minuten tun. GW starten - Charcter erstellen - los gehts. Was ist aber das Tolle daran, wenn jeder Spieler ohne viel Spielzeit direkt in PvP eine Highlevel Char erstellen kann? Wofür dann PvE? Antwort: Ein Spieler kann hierdurch Guild Wars auf _seine_ bevorzugte Art spielen und wird nicht durch das Spielprinzip zu gewissen Handlungen gezwungen! - Diese Induvidualität ist ein wesentlicher Unterschied zu vielen anderen Spielen - nicht nur WoW.
Der GW's PvP-Mode ist eher mit Counterstrike zu vergleichen, als mit WoW. Man wählt seinen Charakter, wählt seine "Waffen" und los gehts. Dann kommt es nur noch auf eure wahren Skills an. Der Fokus im Gameplay liegt hier darauf, wie gut ihr mit den "Waffen" (Fähigkeiten) umgehen könnt. Hier zeigt sich euer spielerisches Können und nicht wie lange ihr schon dabei seit oder welche Items ihr bereits gesammelt habt.
Alternativ könnt ihr GW ebenso wie ein RPG spielen. Quests und Missionen lösen, Items sammeln, eine individuelle Rüstung zusammenstellen oder sogar allein spielen, wenn Freunde gerade nicht online sind. Dabei kann jeder bis zu 7 andere Nebencharaktere mitnehmen und davon 4 immer für jeden Kampf individuell skillen und steuern. Ihr spielt im Prinzip je nach Bedarf bis zu 8 PvE-Charaktere gleichzeitig, die ihr zusätzlich noch tauschen bzw. skillen könnt.
Etwas Besonders ist, dass ihr vier dieser Charakter eine zweite Klasse geben könnt. Dabei ist die zweite Klasse, unter gewissen Voraussetzungen, während des Spiels leicht zu ändern. Also bspw. kann euer Untoter, auch die Spells eines Priesters nutzen. Mal ein Untoter mit Priesterfähigkeiten, dann 10 Minuten später ein Untoter mit Jägerfähigkeiten. Im Extremfall wäre ein Untoter mit Kriegerfähigkeiten denkbar. Aber wofür? Ihr könnt doch einen Krieger mitnehmen. Ein Spieler kann seine Fertigkeitspunkte (je höher die Stufe, umso mehr Punkte) immer, wie in einem RPG, auf die gewünschten Fähigkeiten seiner Charactere verteilen. Die Charaktere sind somit immer auf den nächsten Kampf skillbar.
GW bietet hierdurch viel Flexibilität und Abwechslung im Gameplay. Es ist für jeden Spielertypus was dabei:
* Der RPG-Spieler, kann sich mit seinen Helden auf die Jagd nach Items, dem Lösen der Haupthandlung oder Nebenquests konzentrieren. Allein oder mit anderen Spielern.
* Der Gelegenheitsspieler kann sich Abends leicht ein paar Stunden mit seinem Team im PvP-Kämpfe liefern und seine Tastaturskills zeigen.
* Der Experimentielle spielt alle Kampagnen mit immer neuen Charakterkombinationen durch.
* Der Herausforderer spielt alle Missionen und Quests im normalen und besonders schweren "Hard Mode" durch.
* Der Sammler sucht die seltensten Items und Fähigkeiten in der Welt.
* Der e-Sportler, misst sich in den vielen PvP-Modi mit anderen Spielern in Guildenkämpfen
Alle möglichen Kombinationen sind hier denkbar. Dies alles mit einem oder mehreren Charaktären, allein oder im Team, tagelang oder nur mal eben so. Wie es eure Zeit halt erlaubt.
Fazit >> In Guild Wars gilt das Motto: "Spiel das Spiel so, wie DU es möchtest!"
Wer also WoW mit GW vergleicht, vergleicht sicher auch Counterstrike mit Warcraft 3 Grafik und oberflächliche Darstellung, sagen bei Guild Wars nicht viel über all die darunter liegenden Möglichkeiten. Den PvP- oder GvG-Mode in GW kann man eher mit Spielprinzipien von Counterstrike vergleichen als mit WoW.
Ich möchte WoW in keiner Weise kritisieren, aber einfach zeigen, das Guild Wars mehr bietet, als es zunächst den Anschein hat und ein ganz anderes Spielkonzept verfolgt.
Und mit "Eye of the North" bietet sich dem Level 20-Spieler eine wunderbare PvE-Welt mit tollen, herausfordernden Quests und vielen neuen Items. Über die Grafik- und Soundeigenschaften braucht man sich nicht weiter zu unterhalten. Beides ist in Guildwars hochwertig. Besonders erstaunt hat mich die 3D-Soundqualität und die damit besonders dichte Athmosphäre in Eye of the North.
An die Giga-Moderatoren eine Bitte:
Es wäre nett, wenn ihr diese unterschiedlichen Ansätze einmal detaillierter in einer Sendung darstellen würdet. Denn dieses allgemein hochgepuschte "WoW vs. GW" Gerede wird auf einer falschen Basis geführt - Wenn es überhaupt eine dafür gibt
PS: OMG, wieviel hab ich denn da getippt?!