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Gul Mishunadare - Die Geschichte - Kapitel I


Le-Noir

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Grüße werte Reisende,
Ich bin gerade dabei, die Ereignisse vom Anbeginn meines Daseins als Magier bis hin zu den jüngsten Ereignissen in Form einer Gildengeschichte zusammenzufassen.
Im Hinblick auf diese, würde ich euch bitten, das erste Kapitel zu lesen und mein schreiberisches Talent zu beurteilen.
Vielen Dank

Kapitel I

In der Vergangenheit schwelgen



Asmorim, in einer Höhle sitzend, war in Pergamente vertieft.
Er war alleine und das auf seinen eigenen Wunsch hin.
Der Meister der Alchimie legte die Pergamente zur Seite, stand auf, und ging zu dem über Feuer brodelnden Kessel der sich vor ihm befand. Er griff nach einem der Stecken die an der Höhlenwand lehnten, fuhr vorsichtig in den Kessel und rührte dessen Inhalt kräftig durch.
Dabei blubberte und zischte die grünliche Substanz, und als er das Holz herauszock, musste er feststellen, dass das Gebräu etwas stark war, denn das Holzstück war bis zu der Stelle er es eingetaucht hatte, einfach weggebrannt.
„Sieht viel versprechend aus“, meinte der Dämonologe grinsend zu sich selbst, „Wömöglich vermag ich die Dunkelheit diesmal damit zu bannen“.
Er begab sich langsamen Schrittes zurück zu dem Platz an dem er zuvor gesessen hatte, nur nahm er diesmal keine Pergamente, sondern ein kleines rotes Büchlein in die Hand.
Der Großmagier hielt es behutsam in den Händen, als er sich setzte, und strich bevor er es öffnete noch einmal sanft über den Einband.
Auf der ersten Seite schlug er es auf und noch bevor der Verlassene noch zu lesen beginnen hätte können, füllte sich die Höhle mit blauem Dunst, der aus dem Buch zu kommen schien.
Asmorim blieb ruhig, zu oft hatte er dies bereits miterlebt, als dass es ihm Angst einjagen könnte,
hatte er den Zauber hierfür ja selbst geschrieben.
Der Dunst legte sich auf die Wände, füllte bald die ganze Höhle aus, und wie aus dem Nichts enstanden Formen und Farben in dem unheimlichen Nebel die sich noch schneller als der Dunst zuvor ausbreiteten und die Höhle in einen anderen Ort verwandelten.
Das Skelett blieb ruhig sitzen, wohlwissend, dass er sich nicht bewegen durfte, bis der Zauber abgeschlossen war.
So schnell wie er gekommen war, verschwand der blaue Dunst wieder und zurück blieb der langsam aufstehende Asmorim in einem schönen Herrenhaus.
Der Verlassene sah sich langsam um, er genoss die Atmosphäre und ein Grinsen legte sich über sein Gesicht.
Er schien sich in der Baute auszukennen, denn zielstrebig bewegte er sich die Treppen hinauf bis ans Ende, eines schier endlosen Ganges und schritt dort durch eine ogergroße Türe.
Da er in dieser Welt nur ein Schatten seiner selbst war, brauchte er die Tür nicht zu öffnen.
Auf der anderen Seite dieses Durchganges befand sich ein großer Saal, der mit dutzende, gefüllten Bücherregalen an den Wänden, eher an eine Bibliothek erinnerte.
In der Mitte des Raumes, vor einem großen Richtertisch, saß ein jugendlicher Mensch,
mit dem Rücken zu Asmorim.
Der Großmagier bewegte sich langsam um den Jungen herum hinter den Richtertisch, an dem drei weitere, ältere Menschen saßen.
Von dort aus würde er sich die Szene, der er schon so oft beigewohnt hatte, erneut zu Gemüte führen.
Die drei Personen hinter dem Tisch begannen mit einer Ansprache über den Ernst der Lage und, der Tatsache, dass in solchen Dingen eine Lüge einem Verrat gleichkäme und als der junge Mensch zustimmte die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen so wahr ihm Gott helfe.
Er wurde nun aufgefordert, wiederzugeben was sich an dem vorangegangenen Sonnabend in der Nähe der Hauptstadt Lordaeron, genauer gesagt in den Wäldern nördlich davon abgespielt habe.
Der jugendliche Mensch stand kurzerhand Hand auf und begann zu erzählen, was sich an besagtem Tag zugetragen hatte.


Am Sonnabend waren vier seiner besten Freunde, nämlich Tharel Kiano, Gerion Maldor,
Varman Hilidnus und Halrik Kurtmol und er selbst in den nahe gelegenen Wald, nördlich von Lordaeron aufgebrochen um dort eine nächtliches Abenteuer zu erleben.
Sie hatten genug Proviant um tagelang dort draußen zu überleben und genug Wissen um nicht Gefahr zu laufen die Beute eines Wildtieres zu werden.
Desweiteren hatte Gerion Maldor sein eigens gezähmtes Wildtier, ein Bär namens Kordomar, mit sich in den Wald genommen.
Die fünf Freunde wanderten den halben Tag tief in den Wald um auch wirklich die Abgeschiedenheit der Natur wahrnehmen zu können.
Als sie den Platz für ihr Lager gefunden hatten, beschlossen sie, sich etwas umzusehen.
Bei ihrem Marsch durch den Wald fiel ihnen nichts ungewöhnliches auf, die Vögel zwitscherten wie sonst auch und eine leichte Brise kühlte sie an diesem sonst so heißen Tag.
Sie badeten ausgelassen in einem Teich und Gerion schickte seinen Gefährten in den Wald um ein Tier für das Abendessen zu legen und sich nebenbei zu erholen.
Diese Dinge waren äußerst wichtig um die Beziehung zwischen einem Jäger und seinem Tier zu verbessern, wie Gerion zu sagen pflegte.
Der Bär verschwand gehorsam im Wald und nach einer ausgiebigen Wasserschlacht in der es nicht zuletzt durch die Feuerzauber Tenns und des Unbekannten Erzählers heiß zuging begaben sich die fünf Freunde zurück zu ihrem Lager um den Nachmittag über den restlichen Nachmittag etwas zu entspannen.
Der Unbekannte erklärte, dass er wohl eingenickt sei und erst gen Abend von Varman geweckt wurde. Dieser erzählte, dass Gerions Gefährte nicht zurückgekehrt sei und sie alle ihn nun suchen wollten, bevor die Nacht hereinbrechen würde.
Um effektiver suchen zu können, teilten sie sich in Gruppen auf.
Gerion und der Erzähler bildeten eine Gruppe, Varman, Halrik und Tharel die Andere.
Sie beschlossen sich spätestens, wenn die Dunkelheit einbrach wieder am Lager zu treffen.
Der junge Erzähler und sein Freund Gerion bewegten sich gen Norden um dort nach dem Bären zu suchen.
Alle paar Hundert Meter blieben sie stehen und der Freund blies in eine Trillerpfeife um seinem Gefährten ein Zeichen zu geben. Dann warteten sie immer ein paar Sekunden, doch nie geschah etwas.
Nach etwa zwei Stunden kehrten sie zum Lager zurück, wo die anderen bereits auf sie warteten.
Es hatte keinen Sinn in der Nacht zu suchen, der Bär war womöglich nur außer Hörweite geraten.
Sie legten sich schlafen, doch der Erzähler wurde schon nach kurzer Zeit von merkwürdigen Geräuschen geweckt. Das Feuer war ausgegangen und er stand auf um es erneut anzuzünden.
Als er einen Feuerzauber wirken wollte, hörte er etwas hinter sich im Gebüsch, er lenkte den Zauber in diese Richtung und als die Worte seinen Mund verlassen hatten, entzündete sich eine Kreatur die in dem Gebüsch gewartet hatte und rannte kreischend auf den Erzählenden zu.
Dieser wich dem Angriff gewannt aus und schrie seine Freunde aus dem Bett, die Kreatur ging derweil zu Boden. Die fünf betrachteten das Wesen welches am Boden lag und mussten mit Entsetzen feststellen, dass diese Kreatur wohl einmal ein Mensch gewesen war.
Doch dieser Kreatur hingen Hautfetzen von den Knochen, die Nägel hatten die Länge und Funktion von Krallen, der Körper bestand hauptsächlich aus Knochen und Hautfetzen, es gab jedoch keinerlei Fett.
Beim Beobachten der Kreatur hatten die Kameraden die Gefahr in der sie sich befanden komplett vergessen, alle starrten nur das Grauen an, dass sich ihnen bot.
Nur das stöhnen weiterer Bestien konnte die Gemeinschaft aufhorchen lassen.
Sie sahen sich von mindestens einem Dutzend dieser Kreaturen umzingelt.
Bevor diese Kreaturen angreifen konnten, regnete es schon Zauber auf die Ersten,
denn der Erzähler und sein nicht minder begabten Kollegen Tharel Kiano warteten nicht erst mit ihren Angriffen.
Nachdem die ersten Kreaturen umkippten rannte die Gruppe auch schon los.
Angetrieben durch die schreienden Kreaturen, die sie verfolgten, mochten weder ihre Kraft, noch ihre Ausdauer versiegen.
Nach etwa einem halben Kilometer des Laufens durch den dunklen Wald, der nur durch so manche Feuerstöße der beiden Magier erhellt wurde trennten sie sich in zwei Gruppen.
Die eine Gruppe bestand abermals aus dem Erzähler und Gerion, die andere aus den anderen.
Gerion schlug vor zuerst nach westen und dann nach Norden zu rennen, was den Gegner verwirren und den anderen Zeit verschaffen sollte, außerdem würden sie seinen Gefährten so womöglich auch finden.
Zuerst war der Erzählende dem Plan gegenüber nicht sehr angetan, doch nach einigen lauten Geräuschen und Rufen der Bestien stimmte er zu.
Sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, bis sie eine Pause machten. Die Beiden kletterten auf Bäume und durch ein Pulver welches Gerion verstreute hinterließen sie keine Fährte mehr.
Auf den Bäumen konnten sie das Geschehene erstmals verarbeiten.
Trotz der Erschöpfung wagten sie nicht zu schlafen, noch wagten sie zu sprechen, zu groß war die Angst, im Schlafe angegriffen zu werden.
Während der Erzähler lauschte, ob und von wo Gefahr drohen mochte, pfiff Gerion einige Male in seine Trillerpfeife.
Als er schon aufzugeben suchte, ertönte das laute Gebrüll seines Bären, der auf einer Lichtung etwa hundert Meter entfernt auftauchte.
Gerion und der Erzählende kletterten von den Bäumen und bewegten sich rasch, aber dennoch vorsichtig auf das Tier zu.
Also sie nur noch wenige Schritte von dem Bären entfernt waren und der Mond das Antlitz des Bären beleuchtete, traf den Erzähler beinahe der Schlag.
Das Tier war ein weiterer wandelnder Kadaver geworden.
Gerion schien dies nicht zu bemerken, wie in Trance schritt er weiter unbedacht auf das Tier zu, welches so lange schon sein Kamerad gewesen war.
Auch ein lauter Warnruf, so der Sprechende, konnte Gerion nicht davon abhalten in sein Verderben zu gehen. Das Knacken von Knochen und das Gebrüll des Bären, der sich in den Flammen des Erzählers wand war das Letzte das dieser hörte, bevor er ohnmächtig wurde.
„Was geschah dann ?“, fragten die vier Zuhörer, inklusive Asmorim im Chor.
Rasch antwortete der Junge: „Das nächste woran ich mich zu erinnern vermag ist der heutige Tag, Meister“.
Der größte der drei stand auf und sprach:
„Nun gut denn, wir werden die Geschichte auswerten und dir morgen Abend das Urteil verkünden.
Derweil hast du selbstredend kein Recht, die Tore von Lordaeron zu überschreiten, solltest du es dennoch mit Magie versuchen, so wird auf deinen Kopf Jagd gemacht werden, überlege es dir also gut, mein Sohn“. „Hast du das verstanden“, fügte einer der anderen hinzu.
„Ja Meister“, antwortete der Junge.
„Törichte Narren“, donnerte Asmorim, wohl wissend, dass ihn keiner zu hören vermochte, „Hättet ihr mir damals Glauben geschenkt, so wären wir vorbereitet gewesen“.
Der Dämonologe griff in seine Gürteltasche, kramte das rote Büchlein hervor, murmelte etwas und
schnell verflüchtigte sich der ganze Raum und alle Personen wieder in das Buch.
Während der Raum verschwand und die Höhle wieder zum Vorschein kam, bewegte sich der Großmagier erneut nicht.
Als die Szenerie gänzlich verschwunden war ging er zum Kessel und musterte dessen Inhalt.
„Na“,gab er glucksend von sich, „Ein bis zwei Tage noch, dann wird das Elexir fertig sein“
Dann fügte er hinzu: „Hoffentlich nicht so ein Reinfall wie das Letzte, ich hätte die armen Reisenden fast verletzt“.


ooc: Danke fürs Lesen.
Ich bitte um eine Bewertung unter Einbeziehung der Tatsache, dass noch mehrere Kapitel folgen werden. Diese werden nicht nur aus meiner Sicht, aber auch aus der Sicht meines Kameraden *Name zensiert* erfolgen.

#2

Re: Gul Mishunadare - Die Geschichte - Kapitel I


m6-

Gast

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is zwar nich gerade wenig text. aber ich finds echt gut. das einzigste was stört is mit dem erzähler das passt nich so richtig.

#3

Re: Gul Mishunadare - Die Geschichte - Kapitel I


Le-Noir

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Zitat Zitat von m6- Beitrag anzeigen
is zwar nich gerade wenig text. aber ich finds echt gut. das einzigste was stört is mit dem erzähler das passt nich so richtig.
Mhm... dann werd ich Erzähler öfter mal durch was anderes ersetzen, nur da fällt mir nichts ein... es soll ja nicht von anfang an offensichtlich sein, dass der in der Mitte Asmorim ist... ich meine denken tut sichs bestimmt ein jeder, aber ich will nicht von anfang an so direkt darauf hinweisen...


danke fürs lesen