Toumia, Leader von Gnome Gmovies und Community Mitglied hat ein spannendes Interview mit Martin Falch, seines Zeichens Ersteller der weltweit bekannten und preisgekrönten WoW Movie Serie "Tales of the Past" geführt.
Wenn ihr also interessiert seid, was die Entstehung und Realisierung angeht, klickt auf weiterlesen! Bestimmt ist auch etwas für Insider dabei!
Toumia:
Guten Nachmittag, Martin. Als Erstes möchte ich mich für dieses Interview bedanken, lass uns also beginnen. Tales of the Past wurde vor etwa 5 Wochen released und über 590.000 Mal heruntergeladen. Wie fühlst du dich heute?
Martin Falch:
Guten Nachmittag - Mir geht's ganz gut, danke.
Toumia:
Es muss eine Riesenaufwand gewesen sein eine solch grandiose Geschichte zu kreieren. Was hat dich dabei fortlaufend motiviert?
Martin Falch:
Es war einfach klasse soviel Unterstützung von den "TotP" Fans zu bekommen und ich selbst wollte den Film ebenfalls komplett sehen.
Toumia:
Haben persönliche Spielerfahrungen von World of Warcraft die Filme irgendwie beeinflusst?
Martin Falch:
Hm, eigentlich nicht, außer dass mir die ganzen Spekulationen um den Ashbringer und siene Hintergrundgeschichte sehr gefielen, das war auf jeden Fall eine Inspiration für die Filme. Die meiste Inspiration kam aber von Warcraft 3 und The Frozen Throne.
Toumia:
Spielst du momentan aktiv World of Warcraft?
Martin Falch:
Nein, ich spiele eigentlich nur selten. Während der Filmerstellung habe ich mit WoW aufgehört, seitdem spiele ich aufgrund meines Studiums kaum mehr.
Toumia:
Willst du auch beruflich Filme erstellen?
Martin Falch:
Hm, also beruflich möchte ich keine Filme machen, aber ich werde wohl irgendwann ein paar Hobbyprojekte starten. Das kommt einfach darauf an ob ich gute Ideen habe und ob ich Zeit dafür finde.
Toumia:
Hast du die Geschichte von "Tales of the Past" komplett alleine geschrieben?
Martin Flach:
Also, das Skript ansich wurde von mir geschrieben, aber während der Erstellung des Films hatte ich oft Besprechungen mit den Sprechern von bestimmten Charakteren wie die Charakterentwicklung vorran gehen sollte und so weiter. Also verbrachte ich viel Zeit beim Brainstorming mit meinen Mitarbeitern.
Toumia:
Ich wüsste gerne ob du irgendwelche Ideen verwerfen musstest (storymäßig oder nur kleine Details) weil sie in WoW nicht realisierbar waren?
Martin Falch:
Ich denke nicht, dass es etwas gab, das irgendwie unmöglich gewesen wäre. Das Hauptproblem war, dass ich genug Geduld brauchte um in bestimmte Szenen genug Zeit zu investieren. Einige Szenen mussten entfernt werden, weil einige Szenen wegen des Aufwands praktisch unmöglich produzierbar waren und einige wegen Einschränkungen während der Aufnahmen. Beispielsweise musste ich die Begräbnisszene im Model Viewer erstellen, da ingame Hordespieler die Aufnahmen gezielt störten.
Toumia:
Das Problem kenne ich.
Was war der Grund dafür, dass du Filme erstellt hast und was war der Grund warum du "Tales of the Past" gemacht hast?
Martin Falch:
Die eigentliche Idee bestand darin einen Film für meine Gilde zu erstellen, welcher Eden Aurorae heißen sollte. Dieses Projekt wurde dann jedoch relativ beliebt und endede damit, dass ich anspruchsvollere Dinge ausprobierte, was dann in "Tales of the Past I" endete und von diesem Punkt aus ging es von selbst weiter. I denke, dass ich sehen wollte, was mit dem Spiel möglich war und wollte Ideen mit anderen Leuten teilen, die in ein solches Projekt interessiert waren.
Toumia:
Wieviel Stunden pro Woche hast du etwa in die Filme investiert?
Martin Falch:
Etwa 21 Stunden pro Woche - also relativ lange. Ich habe mir aber während einigen Phasen der Filmerstellungen Pausen genehmigt, das mir auch für den neuen Film Zeit eingeräumt hat.
Toumia:
Welche Programme hast du verwendet?
Martin Falch:
Für den Schnitt habe ich Sony Vegas 6.0 verwendet. Für das Model Viewer Editing habe ich Adobe After Effects verwendet und für die Ingameaufnahmen wurde Fraps verwendet.
Toumia:
Wer war der Naaru am Ende des Films und was war der Deal zwischen ihm und Arthas? Für Viele war das unklar.
Martin Falch:
Hehe. Also die Idee hatte 2 Seiten. Zum einen wollte ich die Leute spekuleiren lassen, aber die Geschichte zum ursprünglichen Zustand zurückführen. Ich konnte Arthas nicht im Film sterben lassen und ich konnte ihn auch nicht als Mensch zurückkehren lassen, außer ich wollte einen 4. Film machen. Ursprünglich hatte ich ja die Idee einen 4. Film zu drehen, in welchem Arthas die Hauptrolle spielen sollte, aber ich hätte das Niveau eines 4. Films nicht halten können, also verwarf dich die Idee und ließ die Leute entscheiden, wie die Geschichte in der nächsten Erweiterung weitergehen würde, welche sowohl den Ashbringer als auch Arthas inkludieren wird. Über den Naaru: Es war eine Idee, die auf Forenspekulationen basierte, die ich gelesen hatte, in welchen sich die Leute fragten, ob die Naaru nicht doch so gut sind, wie sie scheinen - das Witzige daran ist, dass beide, sowohl Arthas auch die Naaru einen gemeinsamen Feind hätten. die brennende Legion.
Toumia:
Interessant.
Martin Falch:
Meine Idee war also eine Verbindung zwischen den Beiden zu erstellen. Mit Rücksicht auf die extreme Macht und das gottgleiche Erscheinen der Naaru, die sich nicht viel um Azeroth kümmern, verglichen zu ihren Hauptzielen. (die vielleicht die Herrschaft über das Universum darstellt, wir wissen es nicht.)
Toumia:
Hast du irgendeine Unterstützung von Blizzard bekommen oder Details zum kommenden Addon "Wrath of the Lich King" oder dem Death Knight?
Martin Falch:
Ich wurde in keinster Weise von Blizzard unterstützt, noch habe ich irgendwelche Details bekommen. Ich bin nichtmal sicher ob sie irgendetwas von dem Projekt wussten. Jedoch habe ich einen Privatserver für die Erstellung des Filmes verwendet, das ist einer der Gründe warum die Leute denken, dass mich Blizzard direkt unterstüzt hat.
Toumia:
Hast du irgendwelche lustigen Dinge für uns, die nicht bereits auf deiner Homepage zu sehen sind?
Martin Falch:
Hehe, nicht wirklich. Auch wenn da einige lustige Sachen beim Erstellen des Skripts waren. Beispielsweise sollte ursprünglich Blazer den Ashbringer finden und dann an Saurfang weitergeben sollen, der ihn dann gegen Arthas eingesetzt hätte, was im Rückblick schon ziemlich witzig gewesen wäre. Sogar Thrall wäre eigentlich mit Blazer bei der Opferung am Ende gestorben. Ich habe mich dann jedoch doch noch anders entschieden und dies geändert. Ebenfalls interessant ist, dass Thrall und Rexxar den selben Sprecher hatten, was die meisten Leute dann erst beim Abspann bemerkt haben. Matt hat beide Stimmen eingesprochen (und auch noch einige andere). Generell hatten wir viele witzige Outtakes von den Sprechern, die wir hoffentlichen bald releasen können, ich informier dich dann wenn wir soweit sind.
Toumia:
Welche technische Daten hat dein Computer?
Martin Falch:
Ich habe einen AMD Athlon 64 Dual Core Prozessor mit 2x2.0 Ghz, eine NVIDIA GeForce 7900 GT/GTO 128 Mb Grafikkarte sowie 2 Gigabyte Ram mit sehr viel Festplattenspeicher. Ich nehme außerdem auf einer seperaten Festplatte auf, was eine deutliche Verbesserung der Framerate bei Aufnahmen bewirkt. Das ist ein guter Tip für alle anderen, die auch Filme mit Fraps oder anderen Programmen erstellen.
Toumia:
Nun zu meiner letzten Frage: Wie sieht deine Zukunft aus und wann werden wir dein nächstes Filmprojekt zu sehen bekommen?
Martin Falch:
Das ist eine gute Frage. Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher. Ich kann nicht einmal versprechen, dass ich überhaupt noch Filme machen werde. Grundsätzlich habe ich erst mit meiner 5 jährigen Ausbildung angefangen, was die meiste Zeit beanspruchen wird, aber ich hoffe, dass ich ein wenig Frezeit ins Filmemachen stecken kann. Wenn ich gute Ideen habe und zu einem neuen Film inspiriert werde, werde ich wohl ein kleineres Projekt starten. Vielleicht werde ich diesen Sommer einmal Zeit finden, wir werden sehen! Vielleicht bringt die Erweiterung ja einige nette Ideen mit sich, die mit einigen kleineren Filmen enden.
Toumia:
Okay. Ich danke dir sehr für deine Zeit und wünsche dir Alles Gute für die Zukunft!
Martin Falch:
Kein Problem und danke für das Interview!